Ein typisches Männerleiden: Harnleitersteine.
5 bis 15 % der Bevölkerung bekommen in ihrem Leben Harnsteine – Männer sind dabei doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Harnleitersteine sind in den allermeisten Fällen Nierensteine, die in den Harnleiter gewandert sind und dort feststecken. Als Nierensteine rufen diese zunächst keine merklichen Symptome hervor, erst wenn sie in die Harnleiter eintreten, blockieren Sie den Urinfluss durch den Harnleiter teilweise oder sogar ganz und werden dadurch zur Ursache akut einsetzender, starker bis stärkster Schmerzen, die unter der Bezeichnung Nierenkolik bekannt sind.
Diese Koliken können, sofern der Stein nicht vorher abgeht, Stunden dauern. Steckt der Stein einmal fest, können jederzeit weitere Koliken auftreten, bis der Stein entfernt wird oder abgeht. Kolikschmerzen sind nahezu immer kombiniert mit Blut im Urin (Hämaturie) und ein sehr deutliches Zeichen für Harnleitersteine. Die klare Diagnose wird in unserer Ordination mit bildgebenden Verfahren (Ultraschall, Röntgen, CT) gestellt.
Die Therapie von Harnleitersteinen wird nach Klarheit über ihre Größe festgelegt. Bei Steinen mit einem Durchmesser unter 5 Millimeter ist ein spontaner Abgang innerhalb von vier Wochen zu erwarten. Tritt während dieser Zeit kein Harnstau auf, zeigt die Niere keine Anzeichen einer bakteriellen Infektion (Harnleitersteine erhöhen das Risiko von Harnwegsinfekten) und lässt sich der Schmerz mit Medikamenten gut behandeln, wird in der Regel auf den Spontanabgang des Steins gewartet.
Blockiert der Stein den Harnleiter aber derart, dass sich Urin in der Niere staut, muss eine Harnableitung erfolgen.