Nierensteine

Die Häufigkeit von Nierensteinen und anderen Steinleiden (Urolithiasis) hat in den letzten Jahrzehnten laufend zugenommen.

Am häufigsten betroffen von der Erkrankung sind Männer und Frauen im mittleren Lebensalter. Nieren haben die Aufgabe, nicht benötigte Stoffe aus dem Körper auszuscheiden. Dazu bilden sie Urin, der bestimmte Substanzen erhält, die kristallisieren können. Übersteigt die Menge dieser Substanzen einen kritischen Wert, bilden sich Harnsteine. Diese befinden sich zunächst in den Nieren bzw. im Nierenbecken und werden deshalb Nieren- oder Nierenbeckensteine genannt. Wandern sie in den Harnleiter und weiter in die Blase, wird von Harnleiter- bzw. Blasensteinen gesprochen.

Ein neutraler PH-Wert verhindert eine Steinbildung.

Bei einem gesunden Menschen besteht ein basischer, neutraler PH-Wert des Harns, der eben eine Steinbildung verhindert. Unter bestimmten Umständen verschiebt sich dieses Gleichgewicht aber und es kommt zur Steinbildung. 

Begünstigende Faktoren für die Steinbildung sind: eine familiäre Vorbelastung, zu wenig Bewegung, eine eiweißreiche Kost sowie starkes Schwitzen bei zu wenig Flüssigkeitszufuhr. Die individuellen Symptome des Patienten sowie  die Familiengeschichte spielen bei der Diagnosestellung, neben der Urinanalyse, dem Ultraschall und einem Röngten,  eine wichtige Rolle.

Wie werden Nierensteine in der Ordination Priv. Doz. Dr. Bader M. Al-Ali behandelt?

Welche von den verschiedene Therapieoptionen die geeignetste Variante ist, . hängt von den Beschwerden des Patienten sowie der Art, Lage sowie der Größe des Nierensteins ab. Bei:  

Akute Nierenkolik

Diese muss sofort medikamentös behandelt werden, da sie einen medizinischen Notfall darstellt und die Schmerzen so schnell wie möglich gelindert werden müssen. 

Harnsäuresteine und kleine Zystinsteine

Diese Steine können teilweise durch spezielle Medikamente aufgelöst werden und durch entsprechend hohe Trinkmengen aus dem Körper gespült werden. 

Größere Harnsteine: Stosswellenlithortripsie (ESWL) für die gezielte Behandlung

Hier kommt in meiner Ordination die sogenannte extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL) zum Einsatz. Bei diesem Verfahren treffen Ultraschallstoßwellen gezielt auf den Stein, die diesen durch den Druck einfach zertrümmern.  

Das modernste derzeitige Verfahren ist jedoch die sogenannte ureterorenoskopische Steinentfernung. Dabei wird der Nierenstein durch eine die Harnröhre mittels der durchgeführten Harnleiter- und Nierenspiegelung unter Narkose direkt entfernt oder aber durch einen Laser verdampft. Alternativ kann bei sehr großen Steinen eine Nierenpunktion mit endoskopischer Steinentfernung durch die Haut notwendig werden.

Harnsteine (Urolithiasis)

Ein typisches Männerleiden: Harnleitersteine.

5 bis 15 % der Bevölkerung bekommen in ihrem Leben Harnsteine – Männer sind  dabei doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Harnleitersteine sind in den allermeisten Fällen Nierensteine, die in den Harnleiter gewandert sind und dort feststecken. Als Nierensteine rufen diese zunächst keine merklichen Symptome hervor, erst wenn sie in die Harnleiter eintreten, blockieren Sie den Urinfluss durch den Harnleiter teilweise oder sogar ganz und werden dadurch zur Ursache akut einsetzender, starker bis stärkster Schmerzen, die unter der Bezeichnung Nierenkolik bekannt sind. 

Diese Koliken können, sofern der Stein nicht vorher abgeht, Stunden dauern. Steckt der Stein einmal fest, können jederzeit weitere Koliken auftreten, bis der Stein entfernt wird oder abgeht. Kolikschmerzen sind nahezu immer kombiniert mit Blut im Urin (Hämaturie) und ein sehr deutliches Zeichen für Harnleitersteine. Die klare Diagnose wird in unserer Ordination mit bildgebenden Verfahren (Ultraschall, Röntgen, CT) gestellt.

Die Therapie von Harnleitersteinen wird nach Klarheit über ihre Größe festgelegt. Bei Steinen mit einem Durchmesser unter 5 Millimeter ist ein spontaner Abgang innerhalb von vier Wochen zu erwarten. Tritt während dieser Zeit kein Harnstau auf, zeigt die Niere keine Anzeichen einer bakteriellen Infektion (Harnleitersteine erhöhen das Risiko von Harnwegsinfekten) und lässt sich der Schmerz mit Medikamenten gut behandeln, wird in der Regel auf den Spontanabgang des Steins gewartet. 

Blockiert der Stein den Harnleiter aber derart, dass sich Urin in der Niere staut, muss eine Harnableitung erfolgen.